Tag 19: Florenz

Wir sind gut in Livorno angekommen!

Das gestrige Einparken auf der Fähre hatte wieder was von Tetrisspielen. Die Jungs wissen schon sehr genau wie es geht und unter Pfiffen, wie beim texanischen Rindertreiben, wurden die Fahrer in die letzten freien Lücken manövriert. Ein Pfiff für „Hey, guck zu mir, wenn ich mit Dir spreche.“ Zwei Pfiffe für „Jetzt lenk so, wie ich es sage.“ Und ein lauter Pfiff für „Gas jetzt, das passt schon.“ Am Ende stehst Du mit Deinem Bulli in einer Ecke, wo Du eigentlich nur Dein Handgepäck hinstellen wolltest.

Das Schiff war irre überhitzt und wir waren froh, als wir nach dem persönlichen Weckdienst endlich hoch aufs Deck an die frische Luft konnten. Nun freuen wir uns auf ein italienisches Frühstück.

Da wir auf dem Hinweg nach Sardinien bereits in Livorno in der Bar Kasita eingekehrt waren, nehmen wir dort auch unser leckeres Frühstück für wirklich sehr kleines Geld ein. Unser Tipp also für alle, die von Livorno aus mit der Fähre rübersetzen. Hier kann man zu jeder Zeit einkehren, um die Wartezeit zu überbrücken. Die Bar ist sehr freundlich und modern geführt.

Nun sind wir auf dem Weg zu unserem letzten Reiseziel, nach Florenz. Ursprünglich wollten wir zwei Nächte bleiben, um dann ausreichend Pausen auf der letzten Etappe nach Hause einlegen zu können. Ich hatte bereits vor Tagen den Hu Campingplatz Firenze in town angemailt, damit wir auch in jedem Fall einen Stellplatz bekommen. Nach tagelangem Hin-und Hergeschreibe hieß es dann, wir müssten im Minimum drei Nächte buchen. Der Platz ist unfassbar teuer und nun haben wir entschieden, die drei Nächte auch zu bleiben und somit 2 1/2 Tage Zeit in Florenz für die unzähligen Kunstwerke der Renaissance zur Verfügung zu haben. Wir müssen dann eben die letzten zwei Tage durchgängig fahren aber bei einem Übernachtungspreis von 75€ pro Nacht tun wir das!

Der Campingplatz bietet für seinen stolzen Preis dafür aber auch eine sehr gute Organisation, er ist sauber, die Sani-Anlagen sind top und hinzukommen ein großer Supermarkt mit allem was man so braucht, eine Pool-Anlage und ein vielversprechender Bar- und Restaurantbereich.
Obendrauf gibt es noch einen Shuttel-Service für 3€ Hin- und Rückfahrt in die City. Top!
Diesen haben wir, nachdem wir uns hier eingerichtet hatten, dann auch schnell mal gegönnt um einen ersten Eindruck zu bekommen. Im Grunde braucht man gar keinen Stadtplan (doch, man sollte einen haben), denn es strömen unentwegt Besuchergruppen mit Guide an einem vorbei. Also einfach ranhängen und schon ist man ruckzuck an den Sehenswürdigkeiten angekommen. Wir brauchten erstmal einen Zwischenstopp mit einem Aperol Spritz und haben alles auf uns wirken lassen. Die Stadt ist hektisch und sehr sehr voll mit Touristen. Fotos ohne Menschen kann man kaum schießen.

Wir wollen nicht meckern, wir sind ja schließlich auch hier ;-). Also lassen wir uns auf den hektischen Puls der Stadt ein und ziehen in die Stadt.

Auf der Piazza Santa Croce wird gerade eine große Tribüne aufgebaut, so dass sie kaum als Piazza zu erkennen ist. Wir vermuten, hier werden Vorkehrungen für das Festa della repubblica am 02.06.23 getroffen. Wir sind mal wieder mitten drin…

Auf der Piazza della Signoria, dem Herzen von Florenz, steht dieser palastartige Festungsbau. Einst von Arnolfo di Cambio entworfen, ist hier heute das Bürgermeisterbüro und die Stadtverwaltung zu finden. Im Innern schmückt eine Skulptur Michelangelos (Genio della Vittoria) einen großen Saal. Der Torre di Arnolfo wurde nach dem Erbauer benannt.

Die Uffizien werden wir nicht besuchen. Allein die mindestens 100 Säle würden vermutlich schon eine Woche Zeit in Anspruch nehmen. Wir haben uns daher den Palazzo degli Uffizi nur von außen angesehen

Morgen wollen wir versuchen, auf die Kuppel Brunelleschis zu kommen und von dort einen einmaligen Blick auf Florenz zu erhalten. Die Schlange, die heute davor stand, hat uns etwas ernüchtert.

Die Stadt hat so viel zu sehen, dass wir froh sind, noch zwei weitere Tage zur Verfügung zu haben. Wir haben dann aufgrund eines sinkenden Energiepegels den Rückweg relativ früh zum Campingplatz angetreten. Morgen ist ein neuer Tag und dann wollen wir früh in die Stadt, um den Kreuzfahrttrupps zu entgehen. Die müssen ja erstmal von Livorno hierher kommen ;-).