Unser Reise-Tagebuch ist über die Wintermonate ein wenig ins Stocken geraten. Aber wir müssen natürlich ja zwischendurch auch das Geld noch verdienen, mit dem wir unsere Reisen unternehmen können.
Nun steht aber endlich ein Wochenendtrip in den Harz an und ein lange gehegter Wunsch wird in die Tat umgesetzt, denn ich (Anne) bin tatsächlich noch nie auf den Brocken gewandert. Aber zunächst ein paar Worte zu unserer Unterkunft für dieses Wochenende…
Wir haben uns das StrandBergs B&B Oma Ida gebucht. Ich gebe zu, hier lockte zuerst der Name, weil er so gemütlich und sympathisch klang. Die Bilder versprachen ein sehr modernes Hotel ziemlich im Zentrum von Braunlage. Was sollen wir sagen….beim Einparken vor dem Hotel waren wir zunächst noch etwas skeptisch. Dass dieses Haus schon einige Harzer Winter überstanden hatte, war noch erkennbar, wenn auch schön runderneuert. Beim Eintreten in den Empfangsbereich begrüßten uns zwei seeehr freundliche Herren. Man kam gleich ins Gespräch über Oma Ida und wir erhielten erstmal einen richtig guten Kaffee, während der zweite Empfangsmitarbeiter unsere Zimmerkarten startklar machte. Wir hatten hinter dem Empfang einen Blick in den Frühstücksbereich, der wirklich voll unseren Geschmack traf und sehr neu wirkte.
Ja, Oma Ida war die Oma eines Initiators der Hotelerrichtung und dieser mochte diese Oma so sehr, dass das Hotel, welches eine über 120-jährige Geschichte hat, nach ihr benannt wurde. Irgendwie war sie gleich beim ersten Kaffee schon mit in dieser Klönrunde dabei. Wir fühlten uns sehr wohl und irgendwie auch gleich willkommen. Unser Zimmer lag im Dachgeschoss und wir sind uns absolut sicher, dass es kein schöneres Zimmer im Hotel geben kann. Das hat man nämlich uns vermietet! Was für ein saugemütliches Ambiente?! Das Haus wurde erst in 2022 zu diesem modernen Hotel gemacht -und hatte vorher viele unterschiedliche Funktionen. In unserem Zimmer stimmte jedes Detail. Holzbalken teils original, teils als hübsche Imitation vollenden das Dachgeschoss und teilen sich mit modernen Fliesen oder Milchglastüren den Auftritt. Die Farben passen super zusammen, man hat viel Platz und endlich mal ein Hotel mit Ablagen und Schrankfläche. Das Bad ist ein Traum und so werden gleich ein paar Fotos von tollen Gimmicks gemacht. Man weiß ja nie, wofür das nochmal gut sein kann.
Oma Ida hätte sicherlich mit uns geschimpft, weil wir hier so verschwenderisch lange geduscht haben aber diese hochmoderne Badelandschaft hat uns einfach zu sehr verlockt. Auch das Frühstück war wundervoll reichhaltig und abwechslungsreich. Hey, da gab es sogar ein eigenes großes Holzfach nur für Nutella;-). Die Jungs hatten einfach einen Sinn für das Wesentliche;-).
Am Freitag reisten wir an und hatten wirklich großes Pech mit dem Wetter. Der Regen peitschte von allen Seiten schon am Torfhaus und auch später in Braunlage fiel uns aufgrund des Sturms nichts Besseres ein, als erstmal eine Wander-Regenhose zu kaufen und anschließend die Jagertee-und Glühweinstände auf Tauglichkeit hin zu testen.
Ein bisschen noch Braunlage erkundet…
….und dann ging es rein in die Schnaps-und Wurstwaren-Geschäfte. Zwischen Brockentröpfen und Harzer Wildschweingulasch zeigte sich auch der Harzer Bärwurz oder der Platzhorsch (so röhrt nur einer….Junge, Junge, schönen Gruß an die Marketingabteilung). Den Hexenschuss haben wir vorsorglich ignoriert. Aber dann trafen wir auf den Harzer Hexenritt und der sollte in jedem Fall unseren Abend begleiten, hatte ich ihn doch schon mal in beachtlichen Mengen mit den Düshornern verköstigt ;-). Den Brockenhexen Flugbenzin hätten wir allerdings am besten meiden sollen. Er schmeckte exakt so, wie er sich anhörte und wir wären ganz sicher auch ohne ihn am Samstag auf den Brocken gekommen.
Am Samstag sollte es dann nach einem reichhaltigen Frühstück auf den Brocken gehen. Mit 1.141 Metern ist er der höchste Berg im Mittelgebirge Harz und da wollten wir nun hoch. Markus hatte ihn schon mehrfach erklommen. Zu Fuß oder mit dem Mountainbike. Nun heute mit Nordic-Walkingstöckern aufgrund einer guten Schneedecke von 30-50 cm. Das Wetter war uns heute hold. Kein Wind, kein Regen (Hose also erstmal umsonst gekauft).
Wir parkten gegenüber vom Mountain Camp in Schierke und wanderten Richtung Bahnhof der Schmalspurbahn. Die Brockenbahn kam gerade in den Bahnhof gedampft und so konnten wir sie ganz in Ruhe bewundern.
Weiter ging es nun insgesamt 9,3 km ganz nach oben auf den Berg. Wir zeigen Euch einfach mal ein paar schöne Bilder von dieser Wanderung. Der Borkenkäfer hat leider ganze Arbeit geleistet. So wandert man kaum noch durch den Wald…hat aber auch eine freie Sicht ins Tal.
Der Schierker Feuerstein ist übrigens gar kein Likör 😉
Ja, der Weg war schon anstrengend aber durchaus auch für Untrainierte zu schaffen. Die letzten Höhenmeter kommen dann nochmal einem Kardiotraining gleich aber ganz oben angekommen, werdet Ihr feststellen, dass Ihr einen spektakulären Blick ins….
Nachdem wir eine kurze Pause dort oben gemacht haben, lichtete sich der Blick aber doch noch für uns ein wenig.
Nun aber ab zurück nach Schierke, denn im Dunkeln wollen wir den Weg sicher nicht zurück laufen. Für den Weg downhill wären tatsächlich Spikes von Vorteil gewesen aber wir sind auch so wieder sicher angekommen. Nach 5 1/2 Stunden sind wir heute auch herrlich ausgepowert.
Am Sonntag haben wir uns dann nach dem Frühstück den Wurmberg vorgeknöpft….Wadenzipperlein werden ignoriert und wir stapfen zum 971m hohen Gipfel. Das Wetter ist heute ziemlich bedeckt und diesig, was auch teilweise zu recht vereisten Stellen führte.
Wir müssen der Ausschilderung des Harzes insbesondere am Wurmberg einfach mal ne glatte 6 bescheinigen. Meine Güte, nicht zum ersten Mal hab ich mich hier voll verfranzt. So waren wir auch heute deutlich länger unterwegs, als die eigentlichen 12,5 km erwarten ließen. Ja, es waren nämlich nach einigen Zusatzschleifen ca. 17 km, die wir gewandert sind, weil immer wieder die Beschilderung einfach ins Nirvana führte.
Oben angekommen, hatten wir nun heute den Blick auf den Brocken.
Auf jeden Fall war auch diese Wanderung heute nochmal schön sportlich und so gehen wir morgen energiegeladen in die neue Arbeitswoche :-). Sollten wir öfter machen ;-).