So wie der Abend im Valledoria begann, so war auch die Nacht und der Morgen. Regen, grauer Himmel und die Aussicht auf zwei weiter Tage im Regen.
Als erstes musste ein Kaffee her, um überhaupt in Schwung zu kommen. Nach dem Frühstück hatten wir eine sehr warme Dusche, herrlich, wenn man bei 16 Grad durch den Regen dann mal so richtig heiß duschen kann. Nachdem wir alles gepackt hatten und schon den einen oder andern Regenschauer mitgenommen haben, sind wir dann los. Vorher noch zum Supermarkt, um was für unsere Liebsten zu kaufen…. lecker.
Noch ein paar Hinweise zum Campingplatz International Valledoria. Die Stellplätze waren zum jetzigen Zeitpunkt, im Mai, recht weiträumig. Wie es wohl im Hochsommer aussieht?! Mit den vielen Bäumen kann das Rangieren schon schwierig werden, wenn mehr Camper vor Ort sind. Allerdings hätte man hier ordentlich Schatten. Die Lage zum Strand ist traumhaft. Kurze Wege, toller Strandabschnitt und nicht nur eine kleine Bucht. Die Sanitäranlagen waren sauber, nicht vom neuesten Stand aber ok. Sehr merkwürdig war allerdings, dass die Handwaschbecken zwar überdacht waren, der Mensch davor aber nicht. Bei dem Regen, den wir hier hatten, war der Rücken nach dem Zähneputzen nass. Die Männer haben übrigens Waschbecken in den Toilettenkabinen, die Frauen nicht. Wer das wohl geplant hat?!
Dann machen wir uns aber auf den Weg nach „Castelsardo“. Vom Campingplatz konnte man das Castelo schon sehen, aber in dem Ort war keine Möglichkeit zum Parken, wie fast überall und somit blieb nur der Blick vom Auto bzw der Aussichtsbucht übrig. Bei Dauerregen hatten wir auch nicht so wirklich Lust auszusteigen;-).
Schauen wir doch mal, was die zweitgrößte Stadt Sardiniens, Sassari zu bieten hat. Bei Regen stellten wir uns vor, uns von einem Café in die nächste Bar zu schleppen und einfach den Regen draußen abtropfen zu lassen. Das Wetter hatte heute nur leider einen festen Plan: uns komplett zu durchnässen. Wir wollen der Stadt kein Unrecht tun. Vielleicht war das Wetter schuld daran, dass sie uns nicht so lange festhalten konnte. Nach einem Kaffeestopp und nochmal einer kleinen Runde zur Piazza d‘Italia entschieden wir, einen Programmpunkt anzupeilen, bei dem das Wetter keine Rolle spielt….
Wir fahren raus aus Sassari und peilen das Capo Caccia an. Diese Landzunge liegt kurz vor Alghero und bietet die Möglichkeit die Grotta di Nettuno (die Neptungrotte) zu besichtigen. Auf dem Weg zum höchsten Punkt des Kaps verliere ich schon viel zu früh die Nerven und parke den Bulli weit vorher am Straßenrand ein. Markus übernimmt das Steuer und meint, „Da können wir doch noch näher ran“. Zum Glück, denn wir erhalten einen Parkplatz direkt vorne am Wendekreisel. Die sportliche Herausforderung, die hier auf uns wartet, hat als Trainingseinheit auch schon gereicht. Man kann die Grotte über zwei Arten erreichen. Entweder bucht man eine Bootstour von Alghero aus oder man läuft die 654 Treppenstufen und somit 110 Höhenmeter runter zur Grotte (das war noch einfach…) und natürlich wieder hoch. Wir haben uns für die sportliche Variante entschieden und das war ganz sicher die schönere, denn wir bekamen wunderschöne Aussichten zu sehen, die vom Boot aus sicherlich nicht annähernd so faszinierend waren.
Den Weg hinab hatten wir das große Glück, dass der Regen nachließ. Wir kamen also trocken unten ab. Und dann ging es in die Grotte. Eine Reisebegleitung erzählte uns etwas über die Entstehung und die Begehbarmachung. Wir waren sehr beeindruckt von der Größe der Grotte und den Stalaktiten und Stalagmiten. Die Grotte ist für uns Touristen sehr gut vorbereitet worden und dennoch sollte man für den Treppenweg ein kleines bisschen besser zu Fuß sein, als nur vom Auto zum Geschäft zu kommen.
Der Weg wieder hoch war natürlich schon etwas herausfordernd, hat uns aber richtig Spaß gemacht und sollte auf jeden Fall drin sein, wenn Ihr einen derartigen Sardinentrip plant.
Nun geht es auf die Suche nach dem nächsten Campingplatz. Alghero weißt zwei Plätze aus und wir peilen den an, der etwas näher am Zentrum ist, damit wir morgen vielleicht die Stadt zu Fuß besuchen können. Wir fahren also zum Camping la Mariposa. Oh je, an der Rezeption ist eine lange Schlange. Tja, Alghero ist in jedem Fall ein Hotspot. Auf dem Weg zum Campingplatz stellten wir fest, dass dieser CP erst gestern geöffnet hat. Fortuna reist mit! Gestern in Valledoria erzählte uns der Platzeinweiser ebenfalls, dass dort der Platz vorgestern geöffnet hatte. Dass wir hier möglicherweise vor geschlossenen Toren stehen könnten, war uns im Traum zu Hause nicht eingefallen. Die Dame an der Rezeption kreuzt uns einen Platz auf dem Plan an, den sie uns noch für zwei Nächte anbieten kann. Er sei sehr eng, wir sollten ihn erstmal anschauen. Ja, eng ist er wohl….weniger wäre mit Aufstelldach auch nicht gegangen.