Das könnte heute wieder ein spannender Tag werden;-). Kurz bevor wir aus dem Nationalpark abreisen wollen, kommen wir mit zwei jungen Campern aus München über den Bulli ins Gespräch. Sie kommen gerade von der Amalfiküste und waren reichlich angenervt von den engen Gassen, vollen Parkplätzen und der hektischen Fahrweise der Italiener. Das „ein zweites Mal brauchen wir das nicht!“ klingt doch etwas alarmierend und so planen wir gerade ein bisschen um. Mal schauen, was am Ende des Tages dabei herauskommt. Campen ist einfach spontan ;-)….
Kurz bevor wir los sind, bot sich uns noch ein, zugegeben nicht so schönes, Spektakel. Ein Löschflugzeug kam mit Getöse aus den Bergen, drehte gekonnt seine Runde und ging im Sinkflug zum See um einmal im vollen Tempo den Wassertank aufzufüllen… danach ab in die Berge, wo das Wasser benötigt wird.
Angefangen im Nationalpark heute Morgen schraubten wir uns aus einer Höhe von 1.100 m herunter. Die Bremsen des Bullis haben den Stresstest super gemeistert. Etliche Mautstationen später fuhren wir dann an Pompeji vorbei, den Vesuv im Nacken. Markus nahm tapfer die beängstigend engen Gassen, als wir uns Richtung der Ausbuchtung nach Sorrento aufmachten. Ich hatte nebenbei versucht, eine Unterkunft aufzutun. Eine Katastrophe! Die Jungs aus München hatten Recht. Wenig Campingmöglichkeiten und die waren alle belegt. Nachdem ich es bei zwei Plätzen bereits versucht hatte, ein dritter eine falsche Telefonnummer im Internet hatte und der vierte den Hörer nicht abnahm, habe ich mit meinem stümperhaften Italienisch eine Mail auf den Weg gebracht. Tja, was soll ich sagen…..keine Antwort. Ok, wir fahren einfach mal hin. Mal gucken, vielleicht geht ja doch noch was. Eine weitere Option hätte es nicht gegeben. Es gab keine anderen Campingplätze ansonsten. Der Weg nach Sorrento war kurvig und steil. Doch von dort hätten wir die Chance an einem der nächsten Tage Bootstouren zu unternehmen. Entweder rüber nach Capri oder an der Amalfiküste entlang. Leute, ich kann Euch sagen, als wir die ersten Blicke auf die Küste hier erhaschen konnten, haben wir fast das Beten begonnen, um hier einen Platz zu ergattern. Wie schön es hier ist. Wahnsinn….wir sind von den Sichten auf die Küsten schon auf der Nordseite dieser Halbinsel total geflashed. Wir haben uns dann wie die Kinder an Weihnachten gefreut, als es tatsächlich auf dem letzten Campingplatz noch einen Platz für den Bulli gab. Was für ein Glück und das ganz ohne Julia in Verona zu nah gekommen zu sein 😉
Damit haben wir nun den südlichsten Punkt unserer Reise erreicht.
Als erstes haben wir dann zunächst das Programm für morgen klar gemacht und sind anschließend an den Strand gegangen, bei dem wir einige Höhenmeter überbrücken mussten.
Am Abend schnappten wir uns einen Linienbus und sind nach Sorrento in die Stadt gefahren. Ein nettes kleines Städtchen am Mittelmeer, welches zu einem anständigen Kardiotraining einlädt. Es sind auch hier ordentliche Höhenmeter innerhalb der Stadt zu überwinden. Die historische Stadtmauer hat uns schwer beeindruckt. Sie ragt meterhoch empor und kann uns nur ansatzweise ahnen lassen, welche Abwehr hier bereits zur römischen Zeit notwendig gewesen sein muss.
Ein wunderschön beleuchteter Yachthafen hat uns einen tollen Blick aufs Meer beschert und im Hintergrund ragt der Vesuv empor. Wir sind froh, dass wir den Bulli in diesen engen Gassen nun ein bisschen ruhen lassen werden und freuen uns auf die nächsten Tage.