Es ist nun schon 15:30 Uhr und wir sitzen gerade im Zug nach Rom City. Heute früh sind wir gut losgekommen und die Fahrt war entspannt… wir haben ja auch die Autobahn genutzt, die wie bisher überall, nicht so voll war. Das liegt wohl an der Maut. Der Campingplatz vor den Toren Roms macht einen guten Eindruck und der Bulli steht auch schon an seinem Platz.
Wir sitzen endlich frisch geduscht auf unserem Campingplatz und würden gerne die Ruhe nach einem Großstadtausflug genießen. Huiiii, hier ist Rambazamba in Roma. Wir liegen wohl direkt neben einer Disco oder einem Freizeitpark. So genau wissen wir es noch nicht. An Nachtruhe ist jedenfalls noch keineswegs zu denken. Ein aufziehendes Gewitter könnte dem Ganzen sehr bald ein Ende setzen. Wir hoffen auf die Götter ;-). Ansonsten ist der Campingplatz Village Flaminio wirklich super an die City angebunden. Wir sind mit dem Zug (versehentlich in die Stadt rein erstmal schwarz) in 15 Minuten an der Piazza Popolo angekommen und von dort aus zu Fuß in die Stadt aufgebrochen.
Das Pantheon hat uns ganz besonders begeistert. Wie konnte man nur vor 2.000 Jahren derartige Bauwerke errichten? Einst ein Tempel, schon lange eine Kirche, ist die Bauart der Kuppel ein absolutes Meisterwerk, welche die größte der Welt ohne Stahlbeton gebaute Kuppel darstellt. Nach oben offen, soll sie den Tempel mit den Göttern verbinden (auf die wir gerade noch warten ;-)) und verteilt außerdem die Kräfte der Kuppel gleichmäßig. Der Platz davor hat uns auf einen Kaffee geradezu eingeladen. Na und wenn man erstmal ins Sitzen kommt, kann man dort auch gleich sehr schön zu Abend essen. Wir wollen uns ja schließlich nicht hetzen.
Einen Nasoni-Brunnen mussten wir unbedingt bei den 36 Grad ausprobieren. Diese Brunnen versorgen die Bevölkerung Roms mit kostenlosem Trinkwasser. Das war eine echte Erfrischung und das Wasser schmeckte wirklich gut. Von den Schmuckbrunnen sollte man besser die Finger lassen. Das Wasser ist nicht trinkbar. Die Nasonis heißen übrigens so, weil sie an eine Nasenform erinnern sollen. Ok, ich brauchte dafür viel Phantasie 😉
Altare della Patria und Piazza Venezia
Foro di Traiano gehört zu den Kaiserforen. Sie werden noch heute wieder ans Tageslicht geholt, da Mussolini 1933 die Via dei Fori Imperiali anlegen ließ und die Kaiserforen somit unter Erdreich bedeckt wurden.
Wir sind begeistert von dieser historischen Stadt, deren Repertoire nie zu enden scheint. Wieviel Zeit würde man brauchen, um alles zu bestaunen? Wir haben nur 1,5 Tage dafür, sind aber froh, dass wir es nun auf eigene Faust mit den Öffis machen und nicht mit einem Hop-On-Hop-Off-Bus-Ticket. Auf dem Weg nach Rom haben wir bereits einiges aus dem Lonely Planet-Reiseführer über Rom gelernt. Danke nochmal an Marie dafür. Das war eine tolle Idee. Wir guiden uns jetzt einfach selbst und erkunden die Stadt mit einem 24-Stunden-Ticket, mit dem wir sämtliche Öffis nutzen können.
Eine kleine Anekdote noch zum Abschluss des Tages. Kennt Ihr das Spiel Bahn-Ping-Pong? Wir auch bis heute nicht. Wir haben es aber heute wohl erfunden. Da stiegen wir an der Metro-Station in den normalen Zug Richtung Campingplatz um und siehe da, wir hatten zwar die richtige Richtung erwischt, nur gibt es Unterschiede zwischen urbanen und suburbanen Zügen. Die suburbanen Züge halten nicht an allen Stationen und genauso einen hatten wir erwischt. Ok, Nerven bewahren, die Dusche wartet noch ein paar Minuten auf uns. Wir fahren also zwei Stationen zu weit, steigen aus und nehmen den nächsten Zug wieder in den Gegenrichtung zurück. Jetzt haben wir ja kapiert, wie es funktioniert. Also rein, in den nächsten URBANEN Zug Richtung City. Eine Station, bevor wir wieder aussteigen konnten, kommt plötzlich ein Aufseher ins Abteil und schmeißt ALLE Passagiere raus. Natürlich auch uns, obwohl wir nicht verstanden haben, was nun los ist. Wir sind immer noch nicht an der Station Due Ponti. Wassn hier los? Wir können nur spekulieren . Es gibt lautes Geschrei und Aufregung auf dem Bahnsteig. Leider reicht mein Italienisch nicht aus, um zu verstehen, was passiert ist. Vielleicht hat jemand so rumgepöbelt, dass der Schaffner gleich kollektiv alle rausgeworfen hat? Wie dem auch sei. Nix capice und wir sitzen wieder auf dem Bahnsteig und sind etwas genervt. Der nächste Zug ist unser und uns schwant plötzlich, dass wir wieder einen suburbanen erwischt haben und wieder an unserer Haltestelle vorbeisausen. Murphy ist zum Glück schon in den Feierabend gegangen ;-). Wir kommen endlich am Ziel an.
Morgen haben wir einen vollen Tag in der quirligen Hauptstadt Roms und freuen uns auf das Forum Romanum und natürlich das Kolosseum.